Kursbuchtabellen
   
   
   
   
   
   
   

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Strecke:
 
Ludwigslust - Parchim - Karow (Meckl) Waren (Müritz) - Möllenhagen
- Neubrandenburg [Mecklenburgische Südbahn] |
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Gallin ist ein kleines Dorf zwischen Lübz und Karow.
Das Dorf, das bis zur Wende durch die Landwirtschaft geprägt wurde, schließt sich unmittelbar an den
Bahnhof an.
Zugkreuzungen waren vor der Umwandlung in einen Haltepunkt schon seit einigen Jahren nicht mehr
möglich, da das Gleis 2 wegen Unbefahrbarkeit betrieblich gesperrt wurde (die Holzschwellen lösten
sich in Wohlgefallen auf).
Zwischenzeitlich waren von den Ausfahrsignalen vom Gleis 2 (B, E) teilweise die Signalflügel
abgebaut worden, mussten aber nach einer Kontrolle des EBA wieder angebaut werden. Das Gleis 3
(Ladegleis und Rampengleis) wurde vor einigen Jahren zurückgebaut. Es war überflüssig geworden und
musste der Zugfunkstation weichen.
Im Zuge der Streckenerneuerung in den 1970er Jahren wurde das Kreuzungsgleis in Richtung Karow
(Meckl) verlängert, um Güterzüge mit einer Länge von 600 m die Kreuzung zu ermöglichen. Ausserdem
bekam die fernbediente Weiche 5 einen elektrischen Antrieb und die Hauptsignale A bis F
Ersatzsignale.
Sicherungstechnisch besaß Gallin ein mechanisches Stellwerk der Bauart Einheit, das für die
Weiche 5 und die Ersatzsignale durch ein Gleisbildstellpult der Bauart Gs II DR ergänzt wurde. Zur
Herstellung der Abhängigkeit zwischen mechanischem und Gleisbildteil wurden elektrische
Schlüsselsperren eingebaut. Die Schranken waren schlüsselabhäbhängig.
Anfang der 1990er Jahre fanden einen Fahrplanabschnitt lang sogar planmäßige Kreuzungen von
Personenzügen statt.
In den ersten Jahren meiner Tätigkeit als Fahrdienstleiter habe ich dort meinen Dienst versehen.
Es war eine sehr schöne Zeit. Wir hatten vereinigten Dienst, d.h. man musste alles machen,
was anfiel: Zugfahrten durchführen, gelegentlich Rangierfahrten zulassen, Fahrkarten
verkaufen und ab und zu Gepäck abfertigen sowie Signale beleuchten und Spurrillen reinigen.
Alle vier Wochen
mussten an den Signalen die Propangasflaschen gewechselt werden. Meistens wurden die vollen Flaschen
zum Glück von den fast täglich verkehrenden Kleinwagen zu den Signalen gefahren als kleiner
Service der Bm-Kollegen. Aber hinlaufen musste man schon, um die Flaschen zu wechseln. Falls jedoch
einmal ein Glühstrumpf an einer Signallaterne defekt waren, musste man natürlich in
stockfinsterer Nacht zum Signal laufen (Einfahrsignal F aus Karow war 1 km entfernt.
Diese Glühstrümpfe waren oft Mangelware und in schlechter Qualität, sodass man
manche Nacht zwei oder dreimal zu ein und demselben Signal laufen musste. Da half nur, den
Signalhebel ganz vorsichtig um- und wieder zurückzulegen. Und damit der
Bahnhof immer ordentlich aussah, gehörte es auch dazu, die Blumenrabatte und die Bahnsteige
zu pflegen. Einmal im Jahr wurden die Bahnsteigkanten geweißt. Ich habe sogar einmal die
Bahnhofsanschriften am Empfangsgebäude neu gemalt. Das
hat bis heute gehalten! Und die Weichen mussten natürlich auch geschmiert und ab und zu
gereinigt werden.  
2004 ging Gallin als Bahnhof außer Betrieb und wurde Haltepunkt. Alle Signale wurden abgebaut. |
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2002 |
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Blick auf das Empfangsgebäude und in Richtung meiner Haimatstadt Lüz. |
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In der warmen Jahreszeit hatten wir die Eingangstüren zu den Diensträumen
meistens offen. Die Hebelbank befand sich direkt im Dienstraum vor den Fenstern unter der Bahnsteiguhr.
Die Dienstwohnung (oben) wurde von einem ehemaligen Galliner Kollegen bewohnt. |
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Blick auf den Bahnhof in Richtung Karow |
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Einige Jahre später, vermutlich 2010 |
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Die Dienstwohnung steht seit dem Tod unseres Kollegen leer. Der Bahnhof ist nur noch
ein schnöder und etwas ungepflegter Haltepunkt. |
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2017  
Bei meinem Besuch wurde ich ziemlich enttäuscht, nichts war mehr wie einst. Alles ist
total ungepflegt und ein hässlicher Glasunterstand verunstaltet das Areal noch mehr. So schnell geht es,
wenn seit zwei Jahren kein Zug mehr fährt. Die Bilder sprechen ohne Kommentar für sich ... |
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2022  
Endlich hat sich ein neuer Eigentümer gefunden, der schon viel investiert hat. Das
Stationsgebäude wird gerade saniert. Die neuen Fenster fallen sofort auf. Das ehemalige Stall- und
Toilettengebäude werden auch zu Ferienwohnungen umgebaut. Der Außenbereich soll natürlich auch noch folgen.
Es hat mir sehr gefallen! |
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Gleisseite |
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Auch die Stationsnamen wurden originalgetreu nachgemalt. |
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Am ehemaligen Stall- und Toilettengebäude wurde das Dach ein wenig angehoben, damit
oben begehbare Räume enstehen konnten. Es fällt kaum auf. Auch die kleinen vorher
offenen Lüftungsschlitze haben Fenster hintersetzt bekommen. |
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Bahnhofsvorplatz |
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Auch die ehemalige Dienstwohnung wird zur Ferienwohnung umgebaut. |
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ehemaliger Warteraum mit dem Schalterfenster; Der Türdurchbruch ist neu. |
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das inzwischen historische Stationsschild |
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Aushang im Fenster; Eigentümer: Herr Zimmermann; 0171-6800737 |
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externe Bilder:
 
 
 
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© 09.06.2022 |
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